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22. Mär 2022

Julian

erforscht das Hölloch

Seit Julian einmal die Stollen eines Unterengadiner Bergbaumuseums erkunden konnte, ist er von der besonderen Welt unter Tag fasziniert. Vom Muotataler Hölloch hatte er schon viel gehört. Deshalb wünschte er sich nichts sehnlicher, als an einer Expedition durchs zweitgrösste Höhlensystem in Europa teilnehmen zu dürfen. Die Stiftung Wunderlampe konnte ihm diesen Herzenswunsch kürzlich zusammen mit der passionierten Höhlenführerin Sonja Ulber erfüllen. Sie führt Besucherinnen und Besucher seit fünfzehn Jahren an Wochenenden durchs Hölloch. Für den grossen Höhlen-Fan Julian, der mit einem Hydrocephalus zur Welt kam, nahm sie sich exklusiv an einem Wochentag Zeit, um ihm die faszinierende Welt unter der Erdoberfläche zu zeigen und zu erklären. Als hauptberuflich tätige Lehrerin konnte Sonja Ulber Julian die vielen interessanten Fakten deshalb auf ganz individuelle und gut verständliche Weise vermitteln.

Allein schon die Ausrüstung von Helm mit Lampe über Gummistiefel und Handschuhe bis zum wasserabweisenden Overall vermochte Julian in einen Begeisterungssturm zu versetzen. Mit grossem Interesse verfolgte er die Erklärungen der Höhlenexpertin über das bis zu 200 km lange, weit verzweigte Hölloch, welches das Wasser in über einer Million Jahren in den Kalksteinfels gegraben hatte. Mit grosser Faszination betrachtete der Jugendliche die verschiedenen Versteinerungen und konnte es kaum fassen, dass es fast 60 Tierarten gibt, die bei vollkommener Dunkelheit und eher frostigen 6 Grad Celsius unter Tag leben können. Als sie einmal für kurze Zeit die Lampen ausschalteten, konnte auch Julian miterleben, was Dunkelheit wirklich bedeutet, wenn man nicht einmal seine eigene Hand vor den Augen sieht. Auch die Akustik in den Höhlengängen begeisterte ihn und er probierte dies mit freudigem Rufen immer wieder aus. Stolz nahm er am Ende der knapp vierstündigen Tour die Komplimente seines Guides über seine körperliche Fitness und Ausdauer entgegen. Denn er hatte Sonja Ulber mit seiner konstanten Geschmeidigkeit, mit der er auch durch niedrige Gänge kroch, sich durch enge Stellen zwängte und Leitern hoch- und runterstieg, richtiggehend verblüfft. Wie sehr Julian das Höhlenexpeditions-Erlebnis beeindruckt hatte, liess seine Mutter die Wunderlampe per Mail wissen: Noch selten hätte der sonst eher schweigsame Jugendliche so viel gesprochen, wie in den Tagen nach seinem Hölloch-Besuch. Die beiden Erinnerungsgeschenke – ein Cap und ein Schal mit dem Hölloch-Logo – sind seither zu Julians ständigen Begleitaccessoires geworden.

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