19. Nov 2015
testet YB-Torwart Wölfli
Betritt man das Zimmer des 12-jährigen Chris, ist unschwer zu erkennen, für welchen Fussballclub das Herz des Jungen schlägt: Die Farben Gelb und Schwarz sind omnipräsent. Auch wenn Chris malt oder bastelt, verwendet er dafür vorzugsweise Gelb und Schwarz. Der 12-Jährige ist nicht nur ein glühender YB-Fan, sondern er spielt auch selber sehr gerne Fussball. Aufgrund seiner schweren Epilepsieerkrankung ist dies aber nicht uneingeschränkt möglich. Schon oft erlitt er einen Atemstillstand und musste notfallmässig ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bereits in seinem fünften Lebensjahr wurde er auf der rechten Hirnseite einmal operiert, zwei weitere Operationen folgten, die letzte vor drei Jahren. Dank dieser Eingriffe ist Chris’ Zustand zurzeit stabil, er steht aber unter stetiger medizinischer Beobachtung. Damit er ohne Druck und in seinem eigenen Tempo lernen kann, besucht er die Tagesschule im Sonderschulheim Mätteli. Sein Ziel ist es, eine möglichst grosse Selbständigkeit in allen Bereichen zu erlangen.
In seiner Schule durfte Chris an Weihnachten vor einem Jahr seinen grössten Herzenswunsch, einmal ein YB-Training von ganz nah zu verfolgen und die Spieler persönlich kennenzulernen, einreichen. Am 19. November 2015 war es soweit. Schon Tage im Voraus fieberte Chris der Erfüllung seines lange ersehnten Wunschtraums entgegen. Im Stade de Suisse wurde er von YB-Mitarbeiterin Andrea Beurer herzlich in Empfang genommen und auf einen Rundgang durchs zweitgrösste Fussballstadion der Schweiz geführt. Im YB-Materiallager erlebte Chris bereits einen ersten Höhepunkt, als er einen der seltenen Europa-League-Bälle geschenkt bekam. Dann durfte er von den untersten Tribünen-Rängen aus das Training seiner Lieblingskicker hautnah mitverfolgen. Nicht eine Minute des Geschehens liess sich der überglückliche YB-Fan entgehen und als nach dem Training jeder Spieler persönlich zu ihm kam, ihn begrüsste und sein Autogramm auf Chris’ neuen Ball setzte, schien sein Glück perfekt. Derweil baute Goalie Marco Wölfli jedoch bereits ein Tor als weitere Überraschung auf und lud den freudestrahlenden Jungen ein, gegen ihn anzutreten. Das Penaltyschiessen bereitete Chris so viel Spass, dass er kaum zu stoppen war. Der sympathische YB-Torwart klopfte dem jungen Kicker anerkennend auf die Schultern und schenkte ihm zum Abschied seine Goalie-Handschuhe. Chris war auch nicht mit leeren Händen gekommen, er hatte für Marco Wölfli extra eine Fussballerfigur gebastelt, die er ihm nun stolz überreichte.