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14. Jan 2016

Fadil

liebt das Lustspiel „Stägeli uf – Stägeli ab“

Volksmusik und Jodeln begeistern Fadil sehr. Der 18-jährige, der mit einer kognitiven Beeinträchtigung lebt, schaut sich auf YouTube am liebsten Schweizer Volksmusik-Clips an. Dabei stiess er auch auf Ausschnitte aus „Stägeli uf - Stägeli ab“, die zweite grosse Musical-Erfolgsproduktion im Zürcher Bernhard-Theater nach der „Kleinen Niederdorfoper“. Dieses alpenländisch-musikalische Lustspiel hat es dem jungen Mann sofort angetan, insbesondere die Hits „Nach em Räge schiint d’Sunne“ oder „Über dä Gotthard flüget Bräme“. Immer wieder schaute er sich die Sequenzen an und konnte nicht genug davon kriegen. Deshalb setzte sich sein Betreuer der Wohngruppe der Stiftung St. Josef, in der Fadil wochentags lebt, mit der Wunderlampe in Verbindung und klärte die Möglichkeit eines Vorstellungsbesuches mit persönlichem Treffen mit den Schauspielern ab.

Am 14. Januar 2016 konnte Fadils grosser Wunsch in Erfüllung gehen: Sein Betreuer hatte ihn allerdings schon zwei Tage im Voraus auf das bevorstehende Erlebnis vorbereitet, um ihn schrittweise heranzuführen und die Aufregung etwas in Grenzen zu halten. Fadils Freude war wie erwartet riesig, im Nu hatte er sein Abendessen in einer nahegelegenen Pizzeria verschlungen und drängte darauf, ins Bernhard-Theater zu übersiedeln. Das Musical zog ihn von Anfang an in Bann, vor allem die Jodel- und Tanzszenen begeisterten ihn und er klatschte voller Enthusiasmus mit. Besonderen Gefallen fand er an der Figur des Gamsbart-Toni, der von Hubert Spiess verkörpert wurde. In der Pause durfte Fadil die Schauspieler backstage besuchen und mit den beiden Komödianten und Produzenten des Stücks, Erich Vock und Hubert Spiess, sowie der Sängerin Fabienne Louves für ein Foto posieren. Auch im zweiten Teil schenkte Fadil den Vorgängen auf der Bühne seine ungeteilte Aufmerksamkeit, was selbst seinen Betreuer in Erstaunen versetzte. Er war darauf vorbereitet, die Vorstellung allenfalls vorzeitig verlassen zu müssen, weil es Fadil an seine Grenzen hätte bringen können, sich so lange auf etwas zu konzentrieren und in einem Sessel sitzen zu bleiben. Nichts dergleichen traf jedoch ein. Seine liebste Musik einmal live erleben zu können, war für Fadil das Grösste und verlieh ihm eine ungeahnte Kraft, so dass er den Abend in vollen Zügen geniessen konnte. Noch wochenlang wird er nun von diesem überwältigenden Erlebnis zehren können.

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