Sunas

Aufgrund ihrer Cerebral Parese ist Suna für die Fortbewegung auf einen Rollstuhl angewiesen, nur ganz kurze Strecken schafft sie an Krücken. Auch die Hände wollen der 16-Jährigen nicht immer gehorchen, ihre Feinmotorik ist ebenfalls beeinträchtigt. In den Armen hingegen steckt die ganze Kraft der Jugendlichen, damit kann sie ihren Tatendrang auch zu einem guten Teil ausleben. Suna liebt beispielsweise Ausfahrten auf dem Soziussitz eines Motorrades, wo sie sich dank ihrer gut trainierten Armmuskeln problemlos festhalten kann. Sie geniesst den Adrenalinkick solch herausfordernder Tätigkeiten. Zwar probierte die Jugendliche auch Rollstuhl-Sportarten mit weniger Nervenkitzel wie Tennisspielen oder Tanzen aus, träumte jedoch seit Jahren von einem ganz besonderen Abenteuer: einmal aus 4000 Metern Höhe mit einem Tandemfallschirm ins Blaue zu springen und langsam der Erde entgegen segeln.

Am 1. April 2017 konnte die Stiftung Wunderlampe zusammen mit dem Para Sport Club Triengen Sunas grossen Herzenswunsch erfüllen. An diesem schönen Frühlingstag mit idealen Wetterbedingungen fürs Fallschirmspringen wurde die abenteuerfreudige Jugendliche von Tandemmaster Thomas auf der Flying Ranch herzlich begrüsst. Der Fallschirmprofi erklärte Suna den ganzen Ablauf und händigte ihr dann die Ausrüstung für den Tandemfallschirmsprung aus: Sprungoverall, -mütze und -brille, damit Suna während des Flugs gut gesichert sein würde und überhaupt etwas sehen könne. Zudem mussten die Beine der Jugendlichen noch speziell fixiert werden, da sie diese nicht kontrolliert bewegen kann. Schon stand das einmotorige Flugzeug zum Start bereit. Zum Begleitteam von Suna gehörte auch noch Kameramann Fäbu, der das Fallschirmsprung-Abenteuer für die Jugendliche filmisch festhielt. Schon der Aufstieg auf 4000 Meter Höhe war für Suna ein eindrückliches Erlebnis. Voller freudiger Erwartung winkte sie ihrem immer kleiner werdenden „Fanclub“ zu, der auf dem Flugplatz zurückgeblieben war, um Sunas Sprung und ihre Landung von unten her beobachten zu können. Auf Sprunghöhe angelangt, ging dann alles sehr schnell: Die Seitentüre öffnete sich und schon hiess es „ready, set, go!“. Suna befand sich mit Tandempartner Thomas für fast 60 Sekunden im freien Fall und fühlte sich beschwingt wie ein Vogel. Dann zog Fallschirmprofi Thomas die Reissleine, der blau-weiss-gelb gestreifte Fallschirm öffnete sich und liess die beiden während sieben weiterer Minuten sanft zur Erde schweben. Suna genoss jede Sekunde ihres einzigartigen Erlebnisses. Überglücklich landete sie im Kreise ihrer Familie und Angehörigen, die sie überschwänglich beklatschten.