Vincent

Polizeiautos sind für Vincent das Grösste. Ihnen gilt seine ganze Aufmerksamkeit, und er gerät jedes Mal in helle Aufregung, wenn er eine Sirene hört oder einen Einsatzwagen erblickt. Ganz besonders interessiert ihn die Technik rund um die Polizeiautos. Gerne spielt der Primarschüler, der mit einer Cerebral Parese lebt, auch Polizei-Eisatzzentrale. Dabei hat er auch schon verschiedentlich den Notruf gewählt. Seine Mutter überlegte sich, dass ein Besuch bei der Polizei seine grosse Neugierde am ehesten befriedigen könnte, damit ihr Sohn künftig keine Fehlalarme mehr auslösen würde. Die Stiftung Wunderlampe konnte sie dabei unterstützen, Vincent ein einmaliges Erlebnis bei der Polizei in Zug zu ermöglichen.

Vor dem Hauptgebäude wurde der polizeibegeisterte Junge von Polizist Carlo Baumann und dem Chef der Regionenpolizei, Michael Metzger, herzlich in Empfang genommen und gleich ins Untergeschoss geführt, wo die verschiedenen Einsatzfahrzeuge geparkt waren. Mit leuchtenden Augen setzte sich Vincent ins erste Fahrzeug und strahlte übers ganze Gesicht, als er den Schalter für das Blaulicht betätigen durfte. Mit grossem Interesse inspizierte er auch den Bus, welche die Polizei für Grosseinsätze wie Demos verwendet. Stolz nahm der Junge einer der Schutzschilde entgegen und posierte damit wie ein echter Polizist. Auch von der Grösse des Gefängnistransport-Fahrzeugs war Vincent sehr beeindruckt. Am liebsten hätte er sich gleich in allen Fahrzeugen hinters Steuer gesetzt. Zum Abschluss seines eindrücklichen Polizeistation-Besuchs «beichtete» Vincent den Beamten, dass er schon verschiedentlich den Notruf gewählt hatte. Aufmerksam hörte er zu, als ihm die beiden Polizisten erklärten, dass er damit allenfalls einen echten Notfall verzögern könnte. Er wolle sich dies ganz gut merken, versicherte der Junge, und künftig immer daran denken. Voller Freude nahm er sein Abschiedsgeschenk, eine Polizeihund aus Plüsch, entgegen, den er gleich auf den Namen Henriette taufte.