Len

Len liebt alles, was so «kreucht und fleucht» im Garten. Sehr gerne springt der Junge, der mit einer kognitiven Beeinträchtigung lebt und sich nur non-verbal verständigen kann, auch Insekten hinterher, um sie von nahem betrachten zu können. Für eine nicht-heimische Tierart hegt er jedoch eine ganz besondere Vorliebe: Sobald er in einem Buch oder einem Film Pinguine erblickt, reagiert er ganz konzentriert und mit grosser Begeisterung. Seine Eltern waren deshalb davon überzeugt, dass ein Erlebnis mit Pinguinen ihm eine grosse Freude bereiten würde. Zusammen mit dem Zoo Zürich konnte die Stiftung Wunderlampe dem tierliebenden Jungen ein wunderbares Erlebnis bescheren.

Etwas zögerlich durchschritt Len den Zooeingang, noch etwas ungewiss, was ihn dort erwarten würde. Doch sobald er die bronzenen Pinguin-Statuen erblickte, welche den Weg zu den Bewohnern der südlichen Hemisphäre weisen, glänzten seine Augen vor Freude. Len durfte die Tierpflegerin Maureen zur Fütterungsstation in die Arbeitsräumlichkeiten begleiten. Dort wurden ihm Handschuhe übergestreift, damit er die in Eimern bereitgestellten Fische an seine Lieblingstiere verfüttern konnte. Die Humboldt Pinguine warteten schon alle ganz ungeduldig auf die Leckerbissen. Len befand offensichtlich, dass die schwarz-weissen Seevögel dafür auch etwas arbeiten sollten und warf die Fische deshalb zumeist in den Teich. Er konnte sich kaum sattsehen an ihren Aktionen, wie sie blitzschnell eintauchten und die erhaschten Fische im Nu verschlangen. Sehr grosse Freude zeigte Len auch beim Besuch der Brutstation, wo er leise an die Türchen der Nistkästen pochen, Hallo sagen und dann überprüfen durfte, ob sich ein Ei drin befand. Dass auch Pinguine Seifenblasen mögen, erfuhr Len zum Abschluss seines besonderen Zoobesuchs bei den Königspinguinen, die ihre helle Freude am flüchtigen Tanz der schillernden Kugeln hatten. Müde, aber glücklich nach diesem rundum erfüllenden Pinguin-Erlebnis legte sich Len danach zufrieden zu einem Nickerchen hin.